Der Neoprenanzug ist wie eine zweite Haut und soll dich grundsätzlich vor Kälte schützen. Aus diesem Grundsatz lassen sich auch fast alle Merkmale der Neoprenanzüge ableiten. Wie die Haut des Menschen ist auch der Neoprenanzug, Neo – oder auch wetsuit genannt dehnbar und hat die Beschaffenheit die darunter befindlichen Schichten zu schützen.
Es gibt grundsätzlich zwei grobe Unterschiede, was das Außenmaterial des Neoprenanzugs angeht. Es gibt einmal eine glatte Oberfläche, die man häufig bei Windsurfanzügen, aber auch Triathlon und Schwimmanzügen wiederfindet und eine rauere Oberfläche, die sogenannte doppelt kaschierte (double lined) Oberfläche. Diese Oberfläche findet man häufig bei Wellenreitanzügen, Kiteanzügen, aber auch Segler oder Kanuanzügen. Das Glatthautneopren hat den Vorteil, dass die Oberfläche glatt und damit zum einen das Wasser schneller abfließen kann, welches sich durch Spritzwasser, oder auch den Wassergang auf dem Anzug gesammelt hat, zum anderen die Oberfläche des Neoprenanzug einfach im Vergleich zum doppelt kaschierten Anzug geringer ist. Das hat den Vorteil, dass die Verdunstungskälte beim Glatthautanzug geringer ist. Typische Glatthautanzüge findet man viel bei Neil Pryde und Camaro, aber auch bei ION und Ascan.
Dieser Unterschied hat jedoch auch Nachteile. Die Glatthautneoprenanzüge sind deutlich empfindlicher und auch nicht so elastisch, wie die doppelt kaschierten Neoprenanzüge. Spitze Gegenstände schaden dem Glatthautanzug und können Risse und Löcher verursachen. Das gilt auch beim Anziehen des Neos, wo man insbesondere auf die eigenen Fingernägel achten sollte. Viele doppelt kaschierte Anzüge gelten aufgrund des genannten Unterschieds als weniger warm, dies ist aber ein Vorurteil, auf das wir im Detail noch weiter eingehen werden.
Neoprenanzüge sollen, wie die Haut des Menschen, diesen in erster Linie vor dem Auskühlen, in zweiter Linie auch vor der Sonneneinstrahlung und der damit verbunden UV Strahlung schützen. Das menschliche Kälteempfinden ist subjektiv und nicht direkt zu verallgemeinern. Nichtsdestotrotz kann man den Einsatz der Neoprenazüge schon relativ deutlich eingrenzen. Es gibt neben den verschiedenen Schnitten, Langarm, Kurzarm, Overknee, Shorty insbesondere verschiedenen Neoprenstärken. Diese werden in Millimeter ausgedrückt und stehen für die Dicke des Anzugs. Die meistverkauften Neoprenanzüge haben die Stärke 5/4 oder 5/3mm. Das bedeutet, dass der wetsuit im Brust und Rückenbereich, wo der Körper am meisten wärme verlieren könnte 5mm, dick ist und an den Armen und Beinen 4 bzw. 3mm stark ist. Die Dicke des Neoprenazugs kann von 7mm bis zu ultradünnen 0,5mm Triathlonanzügen variieren.