Windsurf-Finnen & Finnensysteme


Mit der richtigen Finnenkombination surfen Du und Dein Board aufs nƤchste Level. Obwohl sie so klein und unscheinbar wirken, sind sie essentiell und unverzichtbar. Sie beeinflussen, wie sich dein Board in der Welle verhƤlt, ermƶglichen dir StabilitƤt bei hoher Geschwindigkeit und machen das Board manƶvrierfƤhig. Doch die Suche nach neuen Finnen ist oftmals anstrengen und zeitintensiv, denn die Auswahl ist einfach gigantisch.
Wir erklƤren dir die Unterschiede in GrƶĆe, Material und Form, damit du beim nƤchsten Kauf durchstarten kannst. ZunƤchst musst du wissen welches Finnenboxsystem in deinem Board verbaut wurde. Das variiert je nach Hersteller und Board. Hier findest du eine Ćbersicht der gƤngigsten Finnenboxsysteme:
Die fünf gängigsten Finnenboxsysteme:


Powerbox (PB)
Das unkomplizierteste und am weitesten verbreitete Finnenboxsystem ist definitiv die Powerbox.
Dieses Finnenboxsystem kannst du am Schraubenloch erkennen, welches mittig im Finnenkasten einmal durch das Windsurfboard geht. Die Montage ist beim Powerboxsystem einfach und schnell.
Dazu wird die Finne mit dem Finnenkopf von unten in den Kasten gesteckt und daraufhin mit einer Schraube von oben im mittig im Finnenschaft befestigt.
Dabei ist es wichtig, dass die Schraube mit einem Schraubenzieher richtig fest angezogen wird, damit sie wƤhrend der Surfsession nicht herausfƤllt. Durch den keilfƶrmigen Shape des Finnenkopfs ist sie besonders stabil und wackelfest sodass sich leichte Herstellertoleranzen sehr gut ausgleichen. Die Powerbox wird hƤufig im Freeride-, Freestyle- und Einsteigerbereich verbaut und bietet auch bei etwas lƤngeren Finnen gute StabilitƤt.


Tuttle-Box (TU)
Die Finne wird im Tuttle-Boxsystem, im Gegensatz zum Powerboxsystem, mit zwei schrauben fixiert. Somit es noch widerstandsfƤhiger und bietet hƶchste StabilitƤt. Erkennen kann man das Boxsystem an den zwei Schraubenlƶchern, die vorne und hinten am Finnenkasten durch das Board gehen.
Die Montage erfolgt Ƥhnlich wie beim Powerboxsystem, indem die Finne von unten eingesteckt und von oben krƤftig mit den beiden Schrauben festgezogen wird. Dieses System verzeiht keine Toleranz, denn durch die gerade Form der Finnenwangen muss die Finne millimetergenau in die Box passen. Oftmals wird das Tuttle-Boxsystem bei Freerace und Freeride-Boards verwendet.
Achtung - good to know : Tuttle-Finnen sind mit längeren Schrauben auch für das Deep Tuttle-System kompatibel.


Deep Tuttle-Box (Deep TU)
Auch beim Deep Tuttle-Boxsystem werden die einwirkenden KrƤfte durch die zwei Befestigungsschrauben verteilt. Das Deep Tuttle-Boxsystem eine Kombination aus Powerbox und Tuttle-Box, denn der Finnenkopf hat zum einen den keilfƶrmigen Shape (Powerbox) und wird zum anderen durch zwei Schrauben (Tuttle-Box) fixiert.
Der groĆe Unterschied zwischen der Tuttle- und der Deep Tuttle-Box ist, dass der Finnenschaft tiefer in das Board eingelassen ist. Das bedeutet, dass der Finnenkopf bei Deep-Tuttle-Finnen lƤnger ist sodass sie auch bei hƶherer Geschwindigkeit ohne Probleme festsitzt. Dank dieser Merkmale eignet sich das Deep Tuttle-System perfekt für Race-Boards.
Achtung - good to know : Tuttle-Finnen sind mit längeren Schrauben auch für das Deep Tuttle-System kompatibel.


US-Box (US)
Das Stecksystem US-Box ist der āOldy but Goldyā unter den FinnenkƤsten. Da für dieses Boxsystem keine Schraube durch das Board geht, eignet es sich besonders gut für Boards mit flachen Tails und aufblasbaren SUPās.
Zur Befestigung wird zunächst die Unterlegscheibe für die Schraube in die Schiene gelegt. Daraufhin wird die Finne mit dem Querbolzen eingeklickt und in den Finnenkasten geschoben. Im letzten Schritt wird die Schraube auf der Unterlegscheibe festgedreht.
Der GrƶĆte Vorteil des US-Boxsystems ist, dass die Finnenposition auf der LƤnge des Finnenkasten je nach PrƤferenz gewƤhlt werden kann. Am hƤufigsten wird das System aktuell in Wave-Boards verbaut.


Slotbox
Der Newbie unter den Finnenboxsystemen ist definitiv die Slotbox. Erkennen kann man das Slot Boxsystem an den zwei schrƤgen Schraubenlƶchern, die sich seitlich des Finnenkasten befinden. Durch dieses System kƶnnen Einstellungen und Anpassungen an Bedingung einfach im Handumdrehen selbst vorgenommen werden.
Das fixieren der Finne erfolgt über die zwei seitlich-schrƤgen Schrauben, die die Finne āeinklemmenā. Nach dem Anziehen bewegen sich die Finnen nicht mehr. Vorteile des Slotbox-Systems: Gewicht, Gewicht und StƤrke! Oh ja das ist richtig, weniger Gewicht und mehr Festigkeit, denn ein Slotbox-Finnenkasten wiegt im Gegensatz zu einem US-Box Finnenkasten ca. 220 Gramm weniger!
HINWEIS:
Die FinnengrƶĆe beim Windsurfen richtet sich je nach Gewicht, BoardgrƶĆe, SegelgrƶĆe und WindstƤrke.
Teilebezeichnungen an der Finne


Base
Die FlƤche der Finne, die auf dem Board aufliegt ist die sogenannte Base. HƤufig ist es die breiteste Stelle der Finne. Hier gilt die Faustregel: Je breiter die Base, desto besser der Geschwindigkeitsaufbau.
Tip
Die Finnenspitze wird auch Tip genannt. Wichtig zu wissen ist, je breiter die Spitze desto mehr Halt liefert eine Finne. Die Base und Tip kƶnnen sich in verschiedenen Kombinationen ausgleichen z.B. schmaler Tip und breite Base.
Area
Die OberflƤche einer Finne ist die Area. Diese setzt sich aus GrƶĆe und Form zusammen. Merke: GroĆe Area = viel StabilitƤt = wenig Beweglichkeit; Kleine Area = wenig StabilitƤt = hohe Wendigkeit. Die Auswahl der Finne ist nach eigenem Fahrstil und den vorherrschenden Bedingungen abzuwƤgen.


Flex
Der Flex einer Finne hƤngt vom Material und der Bauweise ab. Dieser Flex hat einen groĆen Einfluss auf das Board und dein Fahrverhalten. Moderne Finnen sind meist nicht mehr in allen Bereichen gleich Flexible. Für mehr Kontrolle wird die Basis hƤufig stabil und steif gebaut. In Richtung Tip werden sie dann zunehmend Flexibler sodass die Wendigkeit des Boards verstƤrkt wird.
Toe
Der Toe ist der Winkel der Finnenausrichtung zur Längsachse. Je nach Finnenanordnung ist der Toe unterschiedlich ausgerichtet. Je nach Ausrichtung kann das Wasser schneller oder langsamer an den Finnen vorbeiströmt. Parallel angeordnete Finnen sorgen auf bei hohen Geschwindigkeiten für eine gute Festigkeit. Im Gegensatz dazu ermöglichen Finnen, die nicht parallel sind, mehr spinn.
Cant
Der Cant ist die Winkelstellung der Finne zum Board. Zusammen gefasst lƤsst sich sagen, je mehr Cant (> 90°) nach auĆen desto mehr Response bei Turns, wƤhrend einen geringere Cant (< 90°) besseren Geschwindigkeitsaufbau ermƶglicht.