Wing Foiling
Wing Foiling | Einsteiger Guide
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Wingfoilen, oder auch Wingsurfen genannt, ist der jüngste Stern am Wassersporthimmel. Der Sport entwickelt sich sehr schnell, sodass es für Einsteiger am Anfang schwierig sein kann, einen Überblick zu bekommen. Denn Foils, Wings und Board kommen alle in unterschiedlichsten Größen und Shapes für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche.

Wenn du neu im Wing Foilen bist, wollen wir für dich hier die wichtigsten Punkte hervorheben, auf die du bei deinem ersten Wing, Foil und Board achten solltest.

Der Wing

Er sorgt für den nötigen Vortrieb um dich „ins Fliegen“ zu bringen. Für den Anfang empfehlen wir für die meisten einen Wing zwischen 4.0 und 5.0 m². Surferinnen und Surfern bis 70 kg Körpergewicht raten wir zum 4er, darüber nehmt einen 5er. Schwergewichte über 90kg dürfen zum 6er greifen. Damit kann man bereits bei ca. 12 Knoten Wind loslegen und der Wing bleibt bis ca. 25 Knoten gut beherrschbar.

Der Geschmack entscheidet

Den Wing greift man mit Schlaufen, zwei Einzelgriffen oder einem durchgehenden „Boom“, vergleichbar mit einem Windsurf-Gabelbaum. Wings mit Schlaufen und Griffen haben ein sehr kleines Packmaß, bei einem Wing mit Boom hat man beim Aufbau einen Handgriff mehr zu tun, dafür brillieren diese Wings mit einem sehr intuitiven Handling. Hier gibt es kein besser oder schlechter. Euer persönlicher Geschmack entscheidet. Oder wie schon Sugar Hansi einst sagte: „was gut aussieht, surft auch gut.“

Das Board

Dein erstes Wingfoilboard sollte bei vorhandener Wassersporterfahrung ca. 35 – 40 Liter mehr Volumen als dein Körpergewicht haben. Bei einem Körpergewicht von 80 Kilo ist ein Board mit 120 Liter für den Anfang eine gute Wahl. Später kannst du auf ein kleineres Board wechseln, oder dein erstes Board bei extremen Leichtwind weiterverwenden. Wer zwischen zwei Boards gleichen Volumens entscheiden muss, sollte am Anfang das breitere wählen, da extra Breite mehr Stabilität bietet.

Wer schon Erfahrung in einem anderen Wassersport hat, kann schon am Anfang mit einem kleineren Board starten. So werden sich erfahrene Windsurfer, die Sinkerboards gewohnt sind, auch auf kleineren Wingfoilboards schnell wohl fühlen.

Du hast schon einen SUP? Dann könntest du damit bereits erste Erfahrung mit dem Wing machen, bevor das Foil ins Spiel kommt. Eine Centerfinne zum Üben ist kein Muss, aber hilfreich. Auch später lassen sich so bei Leichtwind verschiedene Manöver und sogar Einsteiger Freestyletricks üben, ohne zu fliegen.

Das Foil

Jetzt ist es Zeit, dein Flugticket zu buchen. Reden wir über das Foil. Maßgebend dafür, wie sich dein Foil im Wasser verhält sind die Fläche und vor allem die aspect ratio.

„Aspect was“?

Ganz ruhig. Bleib bei mir. Alles nicht so schlimm. Erst mal die Basics.

Fläche

Du kannst dir ein Hydrofoil ganz genauso wie ein Flugzeug vorstellen. Da das Medium Wasser eine höhere Dichte als Luft hat (800-mal dichter, um genau zu sein), muss unser „Fluggerät“ nicht so groß wie bei der Lufthansa sein.

Der Front- Wing deines erstes Foils sollte eine Fläche zwischen 1500 (~70kg) und 2000 (~80kg) cm² haben. Je größer der Front-Wing ist, desto mehr „Lift“ entwickelt er. Wie bei den Wings wählst du entsprechend deines Körpergewichts. Größere Front- Wings sind auch möglich, kommen bei mehr Wind allerdings schneller an ihre Grenze, kleinere Front-Wings brauchen entsprechend mehr Wind, um abzuheben.

Nun zur aspect ratio.

Der Begriff aspect ratio gibt das Verhältnis von der Fläche des Foils (in cm²) zu dessen Spannweite an. Bei Flügeln mit einer geringen Fläche und hoher Spannweite sprechen wir von high aspect, bei großer Fläche und kleiner Spannweite von low aspect. Ein weiterer Unterschied ist die Dicke: ein high- aspect- Foil ist sehr dünn, ein low-aspect-Foil sehr dick.

Wo liegt denn nun der Unterschied beim Foilen im Wasser? Ganz einfach: der low aspect geht früher los, ist aber wegen seiner Dicke und dem Strömungswiederstand in seiner Endgeschwindigkeit limitierter. Ein high aspect braucht etwas mehr Startgeschwindigkeit, hat dafür in der Endgeschwindigkeit mehr Potential.

Der Mast

Alles was hoch kommt, muss auch wieder runter, deshalb ist am Anfang ist eine Mastänge von ca. 75cm zu empfehlen. Die erreichbare Flughöhe erlaubt einem Wellen sicher zu queeren und ist nicht sehr furchteinflößend. Die meisten Foiler welchseln später auf Mastlängen zwischen 80 und 90cm.

Die Fuselage

Der Begriff stammt aus dem französischen, bedeutet so viel wie „Rumpf“ und verbindet Mast, Front- und Heckflügel miteinander. Eine längere „Fuse“ bietet mehr Stabilität und Laufruhe, eine kürzere macht das Ganze agiler und auch leichter zu Pumpen. Eine gute Allroundtauglichkeit ist (+/-) 70cm eine gute Wahl.

Der Stabilizer

Der hintere, kleinere Flügel, nennt sich Stabilizer. Große Stabilizer bieten hier entsprechend auch viel Stabilität, kleinere machen das Foil agiler.

Zubehör

Eine Prallschutzweste, Neoprenschuhe und ein Helm machen besonders bei Anfängern Sinn und schützt dich vor ungewolltem Kontakt mit Board oder dem Foil. Eine Boardleash solltest du dabeihaben, um nicht nach Stürzen deinem Board hinterherschwimmen zu müssen, das spart Kraft und verlängert deine Session. Natürlich sollten bei langen Aufenthalten in der Sonne auch die entsprechende Sonnencreme nicht fehlen.

Der Parkplatz ist weiter weg? Ein Buggy hilft dir beim Transport. Im Herbst, oder an kälteren Tagen ist ein Poncho als mobile Umkleidekabine sein Gewicht in Gold wert.

Fazit

Dieser Artikel hat dir den Einstieg hoffentlich etwas leichter gemacht. Wenn du noch Fragen hast, hilft dir unser Shop-Team gerne weiter das für dich passende Foil-Setup auszuwählen. Vereinbare einfach einen Termin „hier“.